Jonas Pioch sagt: “Jetzt werden die Methoden richtig dreckig”. Was das Stadtratsmitglied der Landsberger Mitte so aufregt, ist ein Artikel im Münchner Merkur von heute. Da wird berichtet, “hochrangige” FDP-Politiker seien überzeugt, Pioch und Markus Wasserle hätten Staatsminister Martin Zeil in eine “Telefon-Falle” gelockt; das Ganze sei eine Intrige. Markus Wasserle habe “einen Anlass für einen spektakulären Parteiaustritt gesucht”.
Pioch hatte zwar “geahnt, dass da noch etwas nachkommt”, erklärte er auf Anfrage des landsbergblog. Aber dass es so unter die Gürtellinie gehe, sei erschreckend. Selbstverständlich habe er keinerlei Absprachen dieser Art getroffen.
Auch Markus Wasserle zeigte sich in einer Erklärung entsetzt – und legte detailliert dar, welche Strategie wohl hinter der Anschuldigung steht.
Der Redakteur, der dies geschrieben hat, ist auf eine Legendenbildung hereingefallen, die auf mehreren sukzessiven falschen Aussagen beruht.
Erster Baustein dieser Legendenbildung war die Aussage des FDP-Bundestagsabgeordneten Klaus Breil gegenüber der Presse, ich hätte ihn bei einem gemeinsamen Termin an Pfingsten darüber unterrichtet, dass ich ein attraktives Angebot habe, zur CSU zu wechseln. Diese Aussage ist, wie ich bereits zuvor erklärt habe, frei erfunden. An dem Termin haben auch andere Personen teilgenommen, die bereit sind, dies zu bezeugen. Im Übrigen gibt es kein solches Angebot der CSU; ich habe auch nicht die Absicht, “zur CSU zu wechseln”.
Zweiter Baustein war eine merkwürdige Aussage von Staatsminister Zeil. In seiner Stellungnahme zum Anruf bei Jonas Pioch erklärte er, “ein Bürger aus dem Landkreis” habe ihn darüber informiert, dass sein Name in der Ratssitzung gefallen sei. Ich hätte gleich hellhörig werden müssen, warum Zeil nicht gesagt hat, dass ich ihn angerufen hatte. Aber das war vielleicht bereits Teil der Gegenstrategie: So konnte Zeil dann später “enthüllen”, was er selbst verschwiegen hat – für Journalisten wirkt das dann wie eine plötzliche Wendung der Angelegenheit.
Ich habe Martin Zeil nicht vorgeschlagen, irgend jemanden anzurufen. Dieser dringende Wunsch kam allein von ihm. Zeil fragte mich, ob es ein FDP-Mitglied im Stadtrat gebe, das er näher befragen könne. Nachdem ich das verneinte, erklärte ich, persönlich nur ein Stadtratsmitglied besonders gut zu kennen, nämlich Jonas Pioch. Dieser Name war Zeil auch von der Ausbildungsmesse bekannt. Zeil erbat daraufhin Piochs Handynummer.
Der Journalist, der eine “Intrige” wittert, verkennt auch, dass der Anruf Zeils als solcher vielleicht schon ungeschickt gewesen sein mag; die wirkliche Problematik entstand aber durch den Inhalt des Telefonats, das ich wohl kaum beeinflusst haben kann.
Ebenso kommt der zweite Anruf bei Jonas Pioch in der scheinbaren Enthüllungsgeschichte des Redakteurs nicht vor. In diesem zweiten Telefonat fragte der FDP-Landtagsabgesordnete Tobias Thalhammer Pioch nach verwertbaren Informationen über Ludwig Hartmann (MdL, GRÜNE) aus. Hartmann kommt aus Landsberg und hatte Martin Zeil zuvor wegen seiner Tätigkeit bei Hauck und Aufhäuser kritisiert.
Soweit die Stellungnahme von Markus Wasserle. So langsam würden wir uns gerne wieder anderen Themen widmen, aber die Agenda wird leider nicht von uns gesetzt.