Kaufering – Sie war länger und bunter als bisher, und sie war ein voller Erfolg: Die Ausbildungsmesse, die heuer erstmals an zwei Tagen stattfand, lockte am Donnerstag und Freitag insgesamt rund 4500 Besucher auf das Gelände an der Lechauhalle in Kaufering.
Am ersten Abend informierten sich Jugendliche und ihre Eltern gemeinsam über Ausbildungsangebote und Berufsbilder, der zweite Tag war wie immer den höheren Klassen der weiterführenden Schulen vorbehalten. Mit lokalen Bands, Streetart-Künstlern und Sportvorführungen wehte am Donnerstagabend fast so etwas wie Festival-Atmosphäre über das Gelände.
Im Mittelpunkt standen jedoch die 107 Aussteller, die sich einem gewaltigen Andrang interessierter Schüler und Eltern gegenübersahen. Die Bundeswehr kam mit eigenem Karrieremobil, die VR-Bank Lands-berg-Ammersee mit einem mobilen Assessment-Center, in dem die Schüler an iPad-Arbeitsplätzen ihr Stärken/Schwächen-Profil ermitteln konnten. Die Ergebnisse waren innerhalb weniger Tage online abrufbar – und hilfreich vor allem für die, die trotz vieler Möglichkeiten nicht so recht wissen, in welche Richtung sie beruflich gehen sollen.
„Die Idee zur Ausbildungsmesse ist toll, und sie kam zum richtigen Zeitpunkt“, lobte Kauferings Dritter Bürgermeister Manfred Nieß bei der offiziellen Eröffnung. „Wenn es überall genug Nachwuchs gäbe, wäre kein Mensch hier.“ In Zeiten des Fachkräftemangels aber sind die Betriebe dankbar für die Chance, sich zu präsentieren.
Ein Schwerpunkt lag heuer auf dem Thema Inklusion am Arbeitsplatz, weshalb man als Schirmherrin die zwölffache Paralympicssiegerin Verena Bentele eingeladen hatte. „Ich finde es toll, dass sich die Jugendlichen hier aktiv um ihre Karriere kümmern können“, so die blinde Biathletin beim Messerundgang. „Die Ausbildungsmesse bietet perfekte Startvoraussetzungen.“
Dass das neue Konzept mit zwei Messetagen so gut ankommen würde, damit hatten selbst die Organisatoren Markus Wasserle, Jonas Pioch, Christine Scheffer und Michael Luppert nicht gerechnet. „Wir waren bis zur letzten Minute nervös“, so Luppert. Rund 2000 Besucher gleich am ersten Abend hätten die Erwartungen weit übertroffen. Sehr schnell stand dann fest, dass die neue Form auch nächstes Jahr beibehalten wird.
Ulrike Osman