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Neuwahlen Mitglieder bestätigen Vorsitzende. Aber weitere Austritte

 

VON DIETER SCHÖNDORFER

 

Landsberg Mit einem eindeutigen Votum für den ersten und die zweite Vorsitzende der Unabhängigen Bürgervereinigung ging die vorgezogene Jahreshauptversammlung der UBV im Landsberger Sportzentrum zu Ende. 28 von 30 Mitgliedern sprachen Wolfgang Neumeier und Jutta Rohmer das Vertrauen aus und bestätigten damit den von Neumeier und seinem Vorstandskollegium eingeschlagenen Kurs der „Profilschärfung“, wie der Vorsitzende die Orientierung bei früheren Gelegenheiten bereits umschrieb.

 

Vertrauensfrage als Signal und zur Außenwirkung



Wolfgang Neumeier zeigte sich dann am Ende der Jahreshauptversammlung „überglücklich“ über den Ausgang der Vertrauensfrage, die er nach den jüngsten Austritten von drei Stadträten (Axel Flörke, Jonas Pioch und Martin Zeiser) sowie zwei Vorstandsmitgliedern (Gudrun Braml und Barbara Weinbuch) als klares Signal und wegen der Außenwirkung der UBV in dieÖffentlichkeit hinein gestellt hatte. Dies sei eigentlich unnötig gewesen, warf UBV-Stadtrat Dr. Reinhard Steuer ein: „Du machst mit deinem Team hervorragende Arbeit.“ Dies bekämen auch diejenigen mit, die über einen Zeitraum von zwei Jahren nicht bei Veranstaltungen der UBV zugegen gewesen seien.

 

Damit spielte er vermutlich auf das langjährige UBV-Mitglied Hans-Jürgen Schulmeister an, der zunächst unumwunden eine gewisse „politische Müdigkeit“ nach einem intensiv geführten Kommunalwahlkampf bei sich gespürt habe. Dennoch hinterfragte er die Arbeit des Vorstandes. Wolfgang Neumeier, so erinnerte Schulmeister, sei mit dem Anspruch angetreten, „alle UBVler unter einen Hut zu bringen“. Von insgesamt sechs Stadträten seien inzwischen nur noch drei übrig, die UBV-Jugend praktisch nicht mehr existent. Hans-Jürgen Schulmeister: „Warum stellst du die Vertrauensfrage, wenn alles in Ordnung ist?“

 

Wolfgang Neumeier war bemüht, die Fragen ruhig zu beantworten: „Ich sehe dir nach, dass du diese Fragen stellst.“ Dennoch warf er Schulmeister immer wieder vor, vor allem durch Abwesenheit bei politischen Stammtischen oder Versammlungen aufgefallen zu sein und daher gar nicht die Möglichkeit zu haben, Vorgänge verstehen zu können: „Wie soll ich die Fraktion einigen? Ich bin Vorstand und kein gewählter Stadtrat.“ Sein Job sei daher der Verein.

 

Den Blick nicht nur zurück, sondern nach vorne richten


Unterstützung bekam Neumeier aus der Versammlung heraus. Dr. Reinhard Steuer zum Tätigkeitsbericht Neumeiers: „Die UBV war in den vergangenen zwei Jahren so aktiv wie nie zuvor in ihrer Geschichte.“ Reinhold Wallner, der später zum neuen Kassenprüfer gewählt wurde, kann den von Zeiser, Flörke und Pioch angeprangerten Fraktionszwang nicht erkennen, Stadträtin Martha Borgmann appellierte, den Blick nun langsam nicht mehr nur zurück, sondern wieder nach vorne zu richten.

 

Allerdings gab es auch Stimmen, die das Kapitel der erfolgten Austritte nicht einfach so ad acta legen wollten. Ulla Lachmund (Beirätin) sah jedenfalls noch einigen Analysebedarf zu den Vorgängen, doch zu einem anderen Zeitpunkt: „Wir können nicht so tun, als wäre nichts gewesen.“ Georg Krackhardt: „Wir sollten nicht nachtreten. Unter uns gibt es einige, die bereits in anderen Gruppierungen und Parteien waren.“ Dass Neumeier diesen Umstand Axel Flörke vorwarf, sei unangebracht. Es seien allesamt verdiente Mitglieder, die gegangen sind. Und Dr. Steuer ergänzte: „Es ist deren Entscheidung. Wir verbliebenen Stadträte werden auch weiter hervorragende Arbeit leisten.“