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Platanenschule Eltern beschweren sich beim Jugendbeirat über rauchende Realschüler und Gymnasiasten

 

VON THOMAS WUNDER

 

Landsberg Jugendlichen ist das Rauchen in der Öffentlichkeit untersagt. Doch kontrolliert werden kann das nicht überall. Auch nicht im Umkreis einer Schule. Die Schulleitung beschränkt diese Tätigkeit auf das eigene Gelände – auch im Schulzentrum an der Platanenstraße. Und so weichen die rauchenden Schüler einfach aus. Und weil sich einige die Zigarette vor dem Eingang zur Platanenschule anzünden, haben sich Eltern der Grundschüler beim Jugendbeirat der Stadt beschwert. Dessen Mitglieder wollen nun zusammen mit Schülervertretern und Schulleitung eine Lösung finden und eventuell an anderer Stelle einen Aschenbecher aufstellen.

 

Möglichst weit entfernt


Das ist das Ergebnis einer Sitzung des Jugendbeirats, dem auch der Schülersprecher des Dominikus- Zimmermann-Gymnasiums Stefan Seeholzer angehört. Ziel des gemeinsamen Vorgehens soll es sein, die Grundschüler zu schützen. „Der Standort für den Aschenbecher sollte möglichst weit entfernt von der Platanenschule liegen“, sagte Jonas Pioch, Mitglied des Jugendbeirats und des Stadtrats. Zweiter Bürgermeister Norbert Kreuzer, der die Sitzung leitete, sagte, er fände die angedachte Lösung nicht glücklich. „Wir sollten nicht zu sehr auf die Raucher zugehen.“

 

Andernorts wurde eine solche Lösung gefunden. So wurde im Färbertor, auf städtischem Grund und in unmittelbarer Nähe zum Ignaz- Kögler-Gymnasium, ein Aschenbecher angebracht. Und so können die erwachsenen Schüler im Durchgang des Tores rauchen. Dennoch sind auf dem Gehweg vor der Schule immer wieder Schüler anzutreffen, die dort rauchen. Zur „Rauchfreien Zone“ wurden dagegen der Weg vom Schulzentrum an der Platanenstraße zum Sportzentrum, von der Fritz-Beck-Mittelschule zum Sportzentrum sowie die dortigen Bushaltestellen erklärt. Mit der Folge, dass die Schüler ausweichen – etwa vor die Platanenschule.

 

Vor allem vor und nach dem Unterricht soll dort geraucht werden. Zudem werfen die Schüler ihre Zigarettenstummel einfach zu Boden, so der Vorwurf der Eltern. Mitarbeiter des städtischen Referats Schulen, Jugend, Sport haben im Vorfeld der Sitzung des Jugendbeirats die Schulleitungen gebeten, zur Problematik Stellung zu beziehen. Ruth Wiedemann von der Platanenschule regte an, dass Mitglieder des Jugendbeirats am Morgen und Mittag mit den Jugendlichen diskutieren und eine Lösung finden sollen.

 

Nach Meinung von Bruno Bayer, dem Schulleiter des Dominikus- Zimmermann-Gymnasiums, ist es allein mit der Aufstellung eines Aschenbechers nicht getan. Die Problematik sei nicht neu und komplexer, als viele vielleicht vermuten. Sein Kollege Martin Sulzenbacher von der Johann-Winklhofer-Realschule hält die Installation eines Aschenbechers an anderer Stelle für nicht zielführend, da für die Schüler der Realschule das Jugendschutzgesetz greift. Für die Einhaltung des Rauchverbots außerhalb des Schulgeländes sei die Schule nicht verantwortlich, zudem könne der weitere Bereich um die Schule nicht kontrolliert werden. „Wir sind hier auch auf die Einsicht der Betroffenen und die Mithilfe des Elternhauses angewiesen“, schreibt Sulzenbacher in seiner Stellungnahme.

 

Nicht der richtige Ort


In der Sitzung des Jugendbeirats wurde auch angedacht, zusammen mit den Schülervertretern eine Aktion zu starten, in der auf die Probleme des Rauchens in der Öffentlichkeit hingewiesen wird. Einig waren sich alle Seiten, dass der Eingang zur Platanenschule nicht der richtige Ort sei. Allerdings wurde auch gesagt, dass sich das Problem nur verlagern werde, wenn dort nicht mehr geraucht wird – entweder in die nahe liegenden Wohngebiete oder die Fußwege nördlich und östlich des Schulzentrums.