Gebühren Stadt will das alljährliche Defizit nicht mehr hinnehmen
VON ERNST HOFMANN
Landsberg „Es macht nie Spaß, Gebühren zu erhöhen. Es macht aber auch keinen Spaß, Jahr für Jahr beim Inselbad von einem Defizit in Höhe von 400000 bis 450 000 Euro reden zu müssen“, stellte Oberbürgermeister Ingo Lehmann (SPD) in der jüngsten Sitzung des Werkausschusses fest. Für die Badesaison 2010 werden die Entgelte gegenüber 2009 etwas angehoben. Zuletzt war dies im Jahr 2003 geschehen.
Kürzere Zeiträume für die sogenannte Anpassung der Gebühren hält der Rathauschef nicht für sinnvoll. Unter anderem wegen des vielen Klein- und Wechselgeldes, das sich dann ergeben und die Technik der Automaten möglicherweise überfordern würde. Im Großen und Ganzen waren die Räte mit den von der Verwaltung erarbeiteten Tarifvorschlägen für die Saison 2010 einverstanden.
Am meisten Unbehagen löste die geplante Erhöhung der Saisonkarte für Kinder und Jugendliche (6 bis 17 Jahre) von bisher 25 auf 40 Euro aus. Jonas Pioch (UBV) erhob als Erster seine Stimme dagegen, weitere Mitglieder des Werkausschusses stießen in das gleiche Horn. Die 35 Euro, die letztlich von Lehmann vorgeschlagen wurden, gelten als Kompromisslösung. Dieser Saisontarif gilt übrigens auch für Schüler, Auszubildende, Studenten, Grundwehr- und Zivildienstleistende bis zum Ende des 27. Lebensjahres und für Schwerbehinderte ab einem Behindertengrad von 50 Prozent.
Für die Familienkarte werden künftig 110 Euro fällig, bisher waren es 100. Helmut Weber (CSU) hätte es gerne gesehen, wenn dieses Ticket für Alleinerziehende mit Kindern auf 90 Euro festgesetzt worden wäre. Wie es aussieht, wird es jedoch bei 110 Euro bleiben. Tageskarten für Erwachsene kosten künftig vier Euro, 50 Cent mehr als zuletzt. Für die Zehnerkarte sind statt 25 nun 30 Euro auf den Tisch zu legen. Die Saisonkarte ist für 80 Euro zu haben, demnach ist sie zehn Euro teurer als in diesem Jahr. 2,50 Euro zahlt der Jugendliche in 2010 für die Tageskarte, bisher waren es zwei Euro. Für 20 Euro gibt’s die 10er-Karte (bisher 15 Euro). Die Saisonkarte wird für Kinder und Jugendliche von 25 auf 35 Euro angehoben.
Die neue Tarifordnung im Inselbad tritt am 1. Mai nächsten Jahres in Kraft. Wer übrigens keine Eintrittskarte löst und erwischt wird, muss den zehnfachen Eintrittspreis nachzahlen. Diese Regelung ist den Sonderentgelten in der Tarifordnung zu entnehmen.
Frage nach der Sanierung
„Wird beim Inselbad das Hauptgebäude abgerissen, saniert oder was?“, wollte Reinhard Skobrinsky (BAL/ÖDP) wissen. Diese Einrichtung ist bekanntlich in die Jahre gekommen. Beim Wettbewerb „Stadt-Land-Fluss“ habe sich herausgestellt, dass die „ganze Situation da hinten“ überplant werden muss, also Gebäude und Gelände, teilte OB Ingo Lehmann mit. Es gebe erste Überlegungen, aber keine Planung.