Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Neuner,
In Einzelgesprächen mit Landsberger Landwirten wurde die Bitte an die Landsberger Mitte heran getragen sich der Problematik „Hundekot in Futterwiesen“ anzunehmen.
Davon ausgehend, dass vielen Hundebesitzern die Zusammenhänge und Hintergründe nicht bekannt sind und davon ausgehend, dass viele Hundebesitzer nicht absichtlich Andere bzw. andere Tiere schädigen wollen, die Landsberger Mitte bittet daher die Stadtverwaltung Informationsschilder in Absprache mit dem Bauernverband aufzustellen. Nachdem die Hundesteuer eine kommunale Steuer ist, sieht die Landsberger Mitte bei dieser Problematik die Stadt in der Verantwortung. Wir sind der Meinung, dass Verbotsschilder allein nicht hilfreich sind, vielmehr gilt es die Hintergründe und möglichen Folgen, die Hundekot im Futter von Kühen bewirken kann, zu erklären.
Die Devise ist Aufklärung statt Verbot.
Da oft eine Umzäunung der Wiese die Hundebesitzer nicht davon abhält, ihren Hund in die Wiese zu lassen,
möchte die Landsberger Mitte „ nette“ Schilder (siehe Bild) aufstellen lassen, um dadurch mehr Verständnis zu erreichen.
Hundekot kann auf der grünen Wiese für Tiere zur echten Gefahr werden. Zum Beispiel dann, wenn Kühe Heu oder Grassilage fressen, das durch Hundekot mit Parasiten verunreinigt ist. Ein Gramm Hundekot beinhaltet Millionen von Bakterien. Viele Hundebesitzer sehen nicht ein, dass ihre Vierbeiner um diese Zeit in den Wiesen nicht mehr geduldet werden.
Verständlich ist, dass Hundebesitzer ihren Tieren in der Natur freien Lauf lassen wollen. Allerdings müsse man auch sehen, dass sich dadurch für die Landwirtschaft Probleme ergeben. Beim Mäh- und Erntevorgang wird Hundekot in das Futter vermischt. Fressen Nutztiere dieses Weidefutter, können Krankheitserreger übertragen werden. Der Hundebandwurm kann zum Beispiel bei Rindern zu Fehl- oder Totgeburten führen. Ein anderer Parasit der durch Hundekot übertragen wird, ist der Einzeller Neospora Caninum. Auch er kann zu Fehlgeburten bei Rindern führen. Einen Impfstoff dagegen gibt es nicht und befallenen Tieren sieht man meist nicht an. Aber auch wirtschaftlich hat die Verunreinigung von Futterflächen weitreichende Folgen.
Das Argument vieler Hundebesitzer, Hundekot sei gleich Kuhfladen stimmt nicht, denn Fleischfresser müssen hier von Pflanzenfressern unterschieden werden. Wird Gülle oder Mist auf landwirtschaftliche Flächen ausgebracht, so wird er vom Boden schnell aufgenommen. Eine Übertragung von Krankheiten erfolge hauptsächlich durch Kot von Fleischfressern. Der Bayerische Bauernverband rät den Bauern zum Dialog mit den Hundebesitzern. Dies ist auch die Meinung der Landsberger Mitte. Nur so entsteht gegenseitiges Verständnis. Dieser Dialog funktioniert nur selten, wie unser Gesprächen mit den Landwirten gezeigt hat. Die Meinungen der Hundehalter und Landwirte gehen stark auseinander. Den Hundehaltern muss verdeutlicht werden, dass ihr Hund nicht auf Wiesen und Weiden, die zur Futtererzeugung dienen, freien laufen dürfen.
Mit freundlichen Grüßen
Hans-Jürgen Schulmeister Jonas Pioch Dennis Karner