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Von ULRIKE OSMAN. 
Landsberg – Der Verkehrs- und Verschönerungsverein hat eine neue Führung. Axel Flörke folgt als 1. Vorsitzender auf Hans-Jürgen Schulmeister, der nach zwölf Jah­- ren im Amt nicht mehr zur Wahl antrat. Zum neuen Geschäftsführer wählte die Jahreshauptversammlung im Herkomersaal des Rathauses Rudolf Weber. Flörke bringt eine Reihe neuer Ideen mit. Unter anderem möchte er einen Preis für besonders gelungene private Sanierungen an Häusern in der Altstadt ausloben. 
„Private Hauseigentümer leisten durch Fassadensanierungen einen wesentlichen Beitrag zur Verschönerung der Altstadt“, sagte Flörke in seiner ersten Ansprache als neu gewählter Vorsitzender. „Sie nehmen dafür viel Geld in die Hand, oft mehr, als sie müssten.“ Um solche Anstrengungen zu belohnen, soll der Verein – das Einverständnis des restlichen Vorstandes vorausgesetzt – einen Preis stiften. Unabhängig davon wünscht sich der Vorsitzende mehr Tafeln an Gebäuden, die kurz und knapp deren Geschichte erzählen. Dies soll nicht nur Touristen ansprechen, sondern auch Einheimische, „damit sie ihre Stadt noch mehr lieben“. 
Das alte OB-Zimmer im Schmalzturm befindet sich laut Flörke „in einem katastrophalen Zustand“ und soll wieder zu einem vorzeigbaren Raum gemacht werden. Die Kathari­nenkapelle kann sich der Vorsitzende als Gedächtnisraum für die Opfer des Dritten Reiches vorstellen. Auch über die Verlegung so genannter „Stolpersteine“ – kleine Gedenktafeln im Straßenpflaster – denkt Flörke nach. Damit könnte ebenfalls an bestimmte Ereignisse erinnert werden könne. 
Ein weiterer Personalwechsel im Vorstand betrifft den Posten des Referenten für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Andreas Binek geht, Jonas Pioch kommt. Neben den neuen Gesichtern bleiben jedoch auch bewährte Kräfte im Amt: Elke Kiefer wurde als 2. Vorsitzende, Barbara Wolf-Riedrich als Schatzmeisterin wiedergewählt. 
Rudolf Weber beerbt den Geschäftsführer Peter Reinhold, der in dieser Funktion fast 20 Jahre tätig war. „Wir sind wie ein kleines Ehepaar. Die Arbeit mit ihm war genial“, lobte Schulmeister zum Abschied. Ihn selbst habe seine Tätigkeit an der Vereinsspitze viel Zeit und Kraft gekostet. „Ich spüre, dass die Zeit reif ist, diese wunderschöne Aufgabe auf neue Schultern zu legen.“ 
»Trotz Baustelle attraktiv« 
Eng mit der Arbeit des Verkehrsvereins verzahnt ist die des Kultur- und Fremdenverkehrsamts, dessen Leiterin Ulla Kurz einen Überblick über den Tourismus in der Lechstadt im vergangenen und laufenden Jahr gab. 2011 sei mit über 147000 Übernachtungen ein gutes Jahr gewesen. „Und es könnten noch mehr sein, wenn es ein weiteres Hotel bei uns gäbe“, so Kurz. 776 Gruppen mit fast 13500 Teilnehmern ließen sich im vergangenen Jahr durch die Stadt führen. Heuer zeichnet sich mit bereits 550 gebuchten Führungen sogar ein Rekordjahr ab. 
„Landsberg ist trotz Baustelle attraktiv“, resümierte Kurz. Einziger Wermutstropfen seien die Besucherzahlen im Rathaus. Diese gehen seit Jahren zurück und betrugen 2011 nur noch 1221. Zum Vergleich: Im Jahr 1995 waren es laut Kurz noch knapp 3000. Ein Grund für das schwindende Interesse sei möglicherweise die Möblierung, die teilweise unpassend und nicht ansprechend sei. Sich hier um Verbesserungen zu kümmern, könne eine Aufgabe für den Verkehrsverein sein.