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Die Jusos haben mich auf das Podium zum Thema "Inklusion" eingeladen. Ich bedanke mich für die Einladung und für die interessante Diskussion. So machen parteiübergreifende Veranstaltungen Spaß. Das Landsberger Tagblatt berichtete wie folgt darüber:

Landsberg Der Vorsitzende der Jusos, Bernd-Georg Haugg, selbst Heilerziehungspfleger in Ausbildung, moderierte eine Diskussionsrunde zum Thema Inklusion. Auf dem Podium des Jugendzentrums: Katrin Sonnenholzner (Landtagsabgeordnete), Franz Hauser (Leiter Regens Wagner Holzhausen, Sprecher Behindertenbeirat), Hans-Peter Bichler (Behindertenbeirat), Christian Boenisch (Geschäftsführer IWL), Ursula Schaller (Grundschullehrerin, Stadträtin) und als Vertreter der „Betroffenen“ Claudia Hippe (Behindertenbeirat) und Jonas Pioch (Stadtrat). „Betroffen sind wir eigentlich alle“, wie Jonas Pioch betonte. Für ihn sei Inklusion immer zweiseitig, denn Bemühungen seien vonseiten der Nicht-Behinderten, aber auch der Behinderten notwendig. Zum Thema Inklusion im schulischen Rahmen wurde in den vergangenen Wochen bereits heftig diskutiert. Dabei stehen die Anforderungen und die Umsetzung der UN-Konvention der Realität an deutschen Schulen gegenüber. Bereits das dreigliedrige Schulsystem in Bayern widerspreche im Grunde genommen dem Inklusionsgedanken. Wie Ursula Schaller feststellte, fühlten sich viele Regelschullehrer überfordert von der Aufgabe, behinderte Kinder in oft viel zu große Klassen aufzunehmen und adäquat zu fördern. Probleme seien auch die Ausbildung der Grundschullehrer, die fehlende Einzelförderung der betroffenen Kinder und der finanzielle Mangel, um Klassen von zwei Lehrkräften unterrichten lassen zu können. Moderator Bernd-Georg Haugg lenkte die Diskussion in Richtung öffentlicher Teilhabe und wollte von Franz Hauser wissen, warum im Behindertenbeirat vor allem körper-, jedoch keine geistig behinderten Menschen vertreten seien. Dieser verwies auf Bemühungen in seiner Einrichtung, auch Menschen mit geistiger Behinderung mehr in ihrer Meinungsbildung zu fördern. In diesem Bereich sollte sich im Behindertenbeirat strukturell jedoch durchaus etwas ändern. Eine Haltungsfrage, die mit allen Menschen zu tun habe Laut Christian Bönisch sei Inklusion eine Haltungsfrage, die vor allem mit allen Menschen selbst zu tun habe. Claudia Hippe kritisierte dabei die ablehnende, wenig hilfsbereite und oft auch ängstliche Haltung Nicht-Behinderter ihr als Blinde gegenüber. Eine größere Offenheit und eine unkompliziertere Kommunikation miteinander wären wünschenswert. An dieser Stelle kamen Wortmeldungen aus dem Publikum, die aus eigenen Erfahrungen über Missverständnisse und Probleme berichteten, die vor allem aus einem Mangel an Kommunikation resultierten. „Anders sein“ müsse mehr toleriert und anerkannt werden. (lt)